Neuordnung der Ortsmitte
Der Marktplatz von Wallenfels hatte im Verlauf der Geschichte die unterschiedlichsten Gesichter. Ursprünglich durch die großen Wasserflächen der Rodach geprägt, wurde er zwischenzeitlich zur Verkehrsinsel und ist derzeit als Marktplatz in der Stadtstruktur nicht erkennbar und nutzbar.
Die diffusen baulichen Kanten werden durch einen homogenen Teppich aus Granitpflaster zur neuen Ortsmitte Wallenfels zusammengefasst. Der Marktplatz gewinnt dadurch an Großzügig und Einheitlichkeit und wird über die Fläche klar definiert.
Als Reminiszenz an die Tradition der Flößerei zeichnet die Flößerbank den Verlauf des Mühlgrabens nach und schafft eine klare räumliche Trennung zwischen dem Verkehrsraum und dem Marktplatz. Die Initialzündung zur Wiederbelebung der Ortsmitte ist neben der Neugestaltung des Marktplatzes der Umbau des ehemaligen Drogeriegebäudes. Als Nutzung ist für das Erdgeschoss ein kleines Café vorgesehen, dass aufgrund seiner geringen Größe auch mit einer geringen Kundenanzahl wirtschaftlich betrieben werden kann.
Durch die Neugestaltung des Platzes wird die Südseite besser in das Raumgefüge eingebunden. Bauliche Maßnahmen schaffen marktgängige Einzelhandels- und Praxisflächen für ein vielfältiges Klientel. Anstelle der ehemaligen Schmidtbank entsteht ein Wohn- und Geschäftshaus, das im Erdgeschoss bis zu 370 Quadratmeter Einzelhandelsfläche bietet. Im Obergeschoss entstehen überwiegend kleine Wohnungen für Singles, junge Familien und Senioren. Innerhalb des Gebäudensembles des Südhofes entwickelt sich eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und das soziale Leben in der Ortsmitte von Wallenfels reaktiviert.
Bei der Sanierung der Bestandsgebäude wird ähnlich wie beim Café auf die Verwendung von Holz als Fassadenmaterial geachtet. Durch die Gemeinsamkeiten bei der Materialität aller Gebäude entsteht ein bauliches Ensemble, dass zu Schaffung eines einheitlichen Bildes der Ortsmitte von Wallenfels beiträgt.